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Ein Fest des Jazz aus New Orleans

Artikel vom 24.03.2014 | Zur Quelle

Am Sonntagmorgen zur Frühschoppenzeit spielte die Maryland Jazzband of Cologne beschwingt im Kerpener Capitol-Kino. Vor genau zehn Jahren gaben sie dort ihr erstes Konzert. Das Publikum war begeistert. Von Frank-Uwe Orborns Auf den Tag genau vor zehn Jahren veranstaltete die in Kerpen beheimatete und zu den bundesweit ältesten Formationen dieser Art zählenden Maryland Jazzband of Cologne unter der Leitung seines Gründers und Posaunisten Gerhard „Doggy“ Hund ihr erstes Konzert im plüschigen Kerpener Capitol-Kino. Anlass genug also, die 24. Veranstaltung würdig zu feiern. Zur sonntäglichen Frühschoppenzeit fanden denn auch viele Anhänger des klassischen New Orleans Jazz in das Lichtspielhaus, um zwei Stunden unbeschwerte Musizierfreude zu genießen. Und die sechs Musiker im teilweise reiferen Alter (Reinhard Küpper, Drums; Hans-Martin Schöning, Gitarre und Banjo; Georg Derks, Piano; Wolfgang Theis, Bass; John Defferary, Klarinette, Joris de Cock, Trompete und Gerhard Hund, Posaune) jammten um die Wette, dass es eine reine Freude war. Dass die Musiker sich auch im Kino äußerst heimisch fühlen machte bereits Conchita, Gerhard Hunds Hund deutlich, der im Eingangsbereich die Besucher begrüßte und sich auch leichtfüßig durch die einzelnen Sitzreihen bewegte. Mit einem moderaten Einstieg („Up the lazy river“) führten die Musiker in die Thematik des Konzerts ein, das sich – wie kann es verwundern – mit dem Leben am großen Fluss Mississippi und im speziellen mit der Stadt New Orleans im Süden der Vereinigten Staaten von Amerika beschäftigte. Die Musik, die selbst der übelsten Verstimmung noch den freudigsten Blues abgewinnen kann, dreht in Windeseile von betrübt auf ausgelassen, sehr zur Freude der Musiker und der Zuhörer. Bei 120 Rhythmusschlägen pro Minute blieb kaum ein Fuß im Publikum ruhig, von denen viele bereits einen guten Weg der über 50-jährigen Bandgeschichte mitgemacht haben. Hund, ehemaliger Rektor der Sindorfer Ulrichschule erkannte darunter auch so manche Eltern ehemaliger Schüler. Nacheinander lösten sich in den Stücken immer wieder Soli in der Abfolge Klarinette, Trompete, Posaune und Piano aus der bestens aufeinander abgestimmten Combo, um Verästelungen des Themas in immer virtuoser werdenden Improvisationen vorzustellen. Mit Songs wie „Why don„t you go all to New Orleans“ stellten sich die Jazzer auf die alljährlich wiederkehrende österliche Konzertreise nach New Orleans ein, der Stadt, in der alle Mitglieder des Ensembles den Status des Ehrenbürgers einnehmen. Mehr von der Maryland Jazzband of Cologne kann man beim großen Festkonzert anlässlich des 55-jährigen Bestehens der Jazzformation am 22. Oktober im Kerpener Capitol Kino hören. Dieses Konzert bietet einen Ersatz für die beendete Reihe der Kerpener Jazznächte und präsentiert als Stargast den amerikanischen Posaunisten Lucien Barbarin. Eintrittskarten sind bereits jetzt im Capitol-Kino erhältlich.